Beginn der Amphibienwanderung

Kröten und Fröschen queren Straßen

Foto: Jürgen Eggers
Foto: Jürgen Eggers

Frühlingshaft milde Temperaturen haben die ersten Frösche, Kröten und Molche aus ihrer Winterstarre geweckt. Die Tiere sind noch geschwächt und sehr langsam unterwegs. Ihre Wanderung zum Laichge-wässer endet leider oftmals tödlich. In regnerischen Nächten werden jedes Jahr unzählige Tiere über-fahren. Deshalb stellen wir an Straßenabschnitten, die von vielen Amphibien gequert werden, Schutz-zäune auf und bitten Autofahrer um Rücksichtnahme.
Zum Beispiel an der L507 zwischen Frankweiler und Albersweiler oder an derL538 zwischen Bellheim und Westheim. Hier queren in manchen Jahren über 1.000 Erdkröten die Straße. Die Zäune sollen die Tiere daran hindern, auf die Fahrbahn zu gelangen. Auf der von der Straße abgewandten Seite werden mehrere Eimer in den Boden eingegraben. Hier fallen die paarungswilligen Kröten hinein. Jeden Abend und jeden Morgen werden die Eimer von Ehrenamtlichen geleert und die Tiere über die Straße gebracht.


Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024!

Gaukler der Lüfte gewinnt öffentliche Vogelwahl

Kiebitz im Flug, Foto: Hartmut Mletzko
Kiebitz im Flug, Foto: Hartmut Mletzko

Oktober 2023 - Deutschland hat einen neuen Super-Vogel: 2024 ist der Kiebitz (Vanellus vanellus) Vogel des Jahres und löst damit das Braunkehlchen ab. Bei der vierten öffentlichen Wahl haben insgesamt 119.921 Menschen mitgemacht. 33.289 (27,8 Prozent) Stimmen entfielen dabei auf den Kiebitz, 27.404 (22,9 Prozent) auf den Steinkauz, 25.837 (21,5 Prozent) auf das Rebhuhn, 23.239 (19,4 Prozent) auf die Rauchschwalbe und 10.152 (8,5 Prozent) auf den Wespenbussard.

Mit dem Kiebitz haben die Menschen einen Vogel gewählt, der durch die Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensivere Landwirtschaft in vielen Gegenden massiv zurückgegangen ist. Der neue Jahresvogel wird in der Roten Liste bundesweit als stark gefährdet geführt und gilt in Rheinland-Pfalz sogar als vom Aussterben bedroht. Seine rheinland-pfälzischen Restvor-kommen liegen zum größten Teil in Rheinhessen und der Pfalz.

„Kie-wit“: Der Ruf des Kiebitz hat ihm seinen Namen eingebracht. Der etwa taubengroße Regenpfeifer hat ein im Licht metallisch grün oder violett glänzendes Gefieder. Auffallend sind auch die Federholle auf dem Kopf und die breiten gerundeten Flügel. Kiebitze konnte man ursprünglich vor allem in Mooren und auf Feuchtwiesen finden. Heute haben sich Kiebitze an den Menschen und den damit einhergehenden Flächenverlust angepasst und brüten auch auf Äckern und Wiesen. Ihr Nest besteht aus einer Bodenmulde, meist legen sie vier Eier. Kiebitze sind Teilzieher: Einige überwintern bei milder Witterung in Deutschland und ein anderer Teil zieht in die Wintergebiete in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden. Beeindruckend sind die Flugmanöver zur Balzzeit: Die „Gaukler der Lüfte“ drehen Schleifen über ihrem Revier, stürzen sich in akrobatischen Flugmanövern gen Boden und singen dabei weit hörbar. Die Kiebitz-Männchen versuchen ihre Auserwählte außerdem mit sogenanntem „Scheinnisten“ von ihren Nestbau-Qualitäten zu überzeugen: Sie scharren kleine Mulden in den Boden und rupfen Gräser. Heute machen vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen der Art schwer zu schaffen. Darum war der Slogan des Kiebitz bei der Wahl zum Vogel des Jahres: „Wasser marsch!“ Die Renaturierung von Feuchtwiesen und Mooren könnte den Rückgang der Art aufhalten. Helfen kann man dem Kiebitz auch, indem man ökologisch und regional erzeugte Lebensmittel kauft.

Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt. Der Kiebitz war 1996 schon einmal Vogel des Jahres.
Weitere Infos zum Vogel des Jahres gibt es hier


Naturoase mitten in Landau

NABU übergibt Nisthilfen an "Toms Näschtl"

September 2023 - Mitten im Landauer Malerviertel findet man ein parkähnliches Gelände, das von Rebecca und Simon Brosch, den Betreibenden der Gaststätte Toms Näschtl, liebevoll gepflegt wird. Bei einem Besuch konnte Ulf Janz vom NABU Landau 12 verschiedene Vogelarten feststellen. Während der Kontrolle der vorhandenen Nistkästen fand er sogar zwei Nester des Kleibers. Diese Vogelart kann geschickt in Bäumen nach Nahrung suchen und dabei sogar mit dem Kopf nach unten am Stamm klettern. Der Kleiber wird auch Spechtmeise genannt und kommt überwiegend in Wäldern vor. In der stadt findet der Kleiber nur dort ein Zuhause, wo es einen alten Baumbestand und Nistkästen zum Brüten gibt, weil das natürliche Angebot an Höhlen nicht ausreichen würde. Der NABU Landau hat deshalb zusammen mit Simon Brosch weitere Nistkästen aufgehängt und dabei gleich auch mit passenden Fledermauskästen das Angebot für weitere geschützte Arten erweitert. Der NABU-Vorsitzende Janz betont jedoch, dass nur das Aufhängen von Kästen nicht ausreicht, um Arten zu fördern und zu schützen. Es sollte in einem Garten auch unaufgeräumte Bereiche geben, z.B. ein Holzhaufen, etwas Heckenschnitt oder ein Stück ungemähte Wiese. Das machen Rebecca und Simon wirklich vorbildlich. So finden auf dem Grundstück zahlreiche Insekten und Kleintiere Nahrung und Unterschlupf, wovon wiederum die Vögel profitieren.


Freiwilligendienst beim NABU Landau

Noch freie Plätze für FÖJ und BFD

Für 2023/24 werden noch Teilnehmer*innen für ein Freiwilligendienst im Naturschutz gesucht. Die NABU-Gruppe Landau-Stadt ist mit dem Naturschutzzentrum Hirtenhaus eine attraktive Einsatzstelle in einer der schönsten Regionen Deutschlands. Im Herzen der Südpfalz helfen die Freiwilligen bei der Biotoppflege und unterstützen die Umweltbildungsangebote des NABU. Zu den Aufgaben gehören u.a. die Wiesenmahd auf unseren Streuobstwiesen, Apfelernte, Weinbau, Baumschnitt, Entbuschung, Mitgestaltung der Ferienprogramme für Kinder, Bau von Nisthilfen und weitere handwerkliche Tätigkeiten. Voraussetzungen sind körperliche Fitness und Lust auf praktische Arbeit im Freien, Interesse an Naturschutzthemen, Freude an der Arbeit mit Kindern und ein Führerschein. Deutsche und französische FÖJ- und BFD-Teilnehmer*innen arbeiten beim NABU Landau-Stadt zusammen. Angeleitet und unterstützt werden sie von der Geschäftsführerin Sabine Heilmann und den ehrenamtlichen Mitgliedern des Vereins. Ein gewisses Maß an Selbständigkeit und Eigeninitiative wird vorausgesetzt. Es gibt ein monatliches Taschengeld, sowie Zuschüsse für Unterkunft und Verpflegung. Weitere Infos gibt es hier.

Foto: Sabine Heilmann
Foto: Sabine Heilmann

Mehr Natur im Pachtvertrag

NABU-Projekt "Fairpachten"

Foto: Kathy Büscher
Foto: Kathy Büscher

April 2023 - Wer Flächen verpachtet und sich eine naturverträgliche Bewirtschaftung durch den Pächter wünscht, kann sich von der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe beraten lassen. Im Rahmen des Projektes „fairpachten“ informiert die Regionalberaterin für Rheinland-Pfalz, Linda Trein, in einem individuellen Beratungs-gespräch ausführlich und ohne Zeitdruck, welche Naturschutz-maßnahmen für Äcker, Grünland und Streuobst in Pachtverträgen vereinbart werden können und wie die richtige Vorgehensweise beim Ändern der Pachtverträge ist.

 

Das Angebot richtet sich an Privatleute, Kommunen, Kirchen und Unternehmen. Nähere Infos gibt es unter www.fairpachten.org. Wer eine individuelle Beratung wünscht, kann sich melden unter:

0176-53 94 33 71, Linda.Trein@NABU.de.


Apfelsaft per Muskelkraft

Lastenräder liefern Produkte des NABU Landau-Stadt

Januar 2023 - Seit 20 Jahren stellt die Landauer NABU-Gruppe ihren eigenen Bio-Apfelsaft her, gewonnen aus ungespritzten Äpfeln von Landauer Streuobstwiesen und mit der Hilfe vieler ehrenamtlicher Helfer. Die damit verbundene Arbeit lohnt sich. Der Erlös aus dem Apfelsaft-Verkauf dient dem Erhalt der Streuobstwiesen mit ihrer großen Artenvielfalt und ermöglicht die Finanzierung weiterer Naturschutzprojekte. Ein rundum nachhaltiges Produkt – wäre da nicht der Transport. Bislang sind die Naturschützer darauf angewiesen, dass Interessenten eine Fahrt nach Mörzheim zum Naturschutzzentrum Hirtenhaus auf sich nehmen, um an den fruchtigen Saft zu kommen. Meistens fahren die Käufer mit dem Auto, um die Getränkekisten zu transportieren. Auch die Belieferung der Läden erfolgt mit dem NABU-Bus. Lange haben die NABU-Aktiven nach einer klimafreundlichen Alternative gesucht. Nun wurde sie gefunden: In Kooperation mit dem Landauer Unternehmen Lieferknecht wird ab sofort auch ein Lieferservice per Lastenrad angeboten. „Wir freuen uns, dass wir unsere Kunden endlich auf nachhaltigem und emissionsfreien Weg mit unserem begehrten Apfelsaft beliefern können“, freut sich NABU-Vorstandsmitglied Dino Bussen. Der Verein hofft, damit ein positives Beispiel für andere Einzelhändler zu setzen und zeigt, wie nachhaltige, regionale Produktion und Logistik Hand in Hand gehen können. Neben dem Apfelsaft wird auch die Lieferung von NABU-Wein, Nisthilfen und Wildbienenhölzern angeboten. Bestellungen können entweder online über die Homepage des NABU-Landau-Stadt (www.nabu-landau-stadt.de) oder telefonisch unter 06341-3526 aufgegeben werden. Das Ladevolumen der Lastenräder fasst maximal acht der abgebildeten 6-Liter-Getränkekisten. Die Transportkosten betragen pro Lieferung 5,00 Euro. Das Liefergebiet umfasst das gesamte Stadtgebiet inklusive der Stadtdörfer und Siebeldingen.

Die Fahrerinnen Lena Ibler und Flora Dahlhausen (rechts) von der Firma Lieferknecht bringen mit Hilfe geräumiger Lastenfahrräder den Saft zu den Haushalten. Dino Bussen vom NABU Landau (links) freut sich auf die Bestellungen. (Foto: Carmen Schauroth)
Die Fahrerinnen Lena Ibler und Flora Dahlhausen (rechts) von der Firma Lieferknecht bringen mit Hilfe geräumiger Lastenfahrräder den Saft zu den Haushalten. Dino Bussen vom NABU Landau (links) freut sich auf die Bestellungen. (Foto: Carmen Schauroth)