Schwalben willkommen in Ottersheim

Foto: Carmen Schauroth
Foto: Carmen Schauroth

Mai 2021 - Jahrhundertelang waren Schwalben ganz selbstverständliche Mitbewohner in unseren Dörfern und auf unseren Bauernhöfen. Heute finden sie leider immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten und auch das Nahrungsangebot wird knapp. Deshalb sind die Bestände von Mehl- und Rauchschwalben in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Um darauf aufmerksam zu machen und den Vögeln zu helfen, hat der NABU die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ ins Leben gerufen. Wer an seinem Haus Schwalben duldet oder aktiv schützt, indem er zum Beispiel Nisthilfen anbietet, kann sich um eine Plakette „ Schwalben willkommen!“ bewerben. Die erste Schwalbenplakette, die wir in diesem Jahr in der Verbandsgemeinde Bellheim verliehen haben, ging an Andreas Walk aus Ottersheim. Am Haus des Hobby-Imkers brüten seit Jahren erfolgreich drei Mehlschwalben-Paare. In dem bunten Naturgarten hinter dem Haus mangelt es nicht an Nahrung und Nistmaterial. Hier fühlen sich viele Insekten und außer den Schwalben auch Meisen, Rotschwänzchen, Spatzen, Mönchsgrasmücken und Amseln wohl.

 

Die NABU-Koordinationsstelle Schwalbenfreundliches Haus nimmt Bewerbungen um Schwalben-Plaketten entgegen und beantwortet Fragen zum Projekt. Bitte per E-Mail an: schwalben[at]NABU.de

 


Schwalben willkommen

NABU greift Schwalben unter die Flügel

Montage Fassadenschutz (Foto: P. Rüffel)
Montage Fassadenschutz (Foto: P. Rüffel)

Obwohl Schwalben bei Menschen beliebt sind, nehmen ihre Bestände stetig ab. Der Grund: Immer mehr Ställe und Scheunen werden verschlossen. Auch in der Südpfalz. Der Naturschutzbund will gegensteuern.

 

Wie der Naturschutzbund (Nabu) weiter mitteilt, werden auch Lehmpfützen zur Gewinnung des Nistbaumaterials seltener und Schwalbennester an Hauswänden sind immer weniger geduldet.

 

„Leider werden insbesondere Mehlschwalben oft als Fassadenbe-schmutzer angesehen und es wird ihnen keine Möglichkeit zum Nestbau gegeben. Immer noch werden Nester mutwillig zerstört. Dies ist verboten, denn Schwalben gehören laut Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten. Zumal das Anbringen von Holzbrettchen unter den Nestern eine Verunreinigung der Fassade auf einfache Weise verhindert. Die Flugakrobaten sind von unserer Duldung abhängig. Ansonsten werden sie aus den meisten Gegenden in absehbarer Zeit verschwinden', erklärt Carmen Schauroth, Leiterin der Nabu Regionalstelle Süd.

 

Um den Mehlschwalben zu helfen und diejenigen zu unterstützen, die Schwalbennester an ihren Häusern tolerieren, hat der Nabu die Aktion „Schwalben willkommen" ins Leben gerufen. Bereits im vergangenen Jahr wurden in Rheinland Pfalz über 400 schwalben-freundliche Hausbesitzer mit einer Urkunde und einer Plakette ausgezeichnet. Die Plakette kann am Haus montiert werden und ist ein Hinweis darauf, dass dieser Dienst an der Natur durchaus wertgeschätzt wird.

Auf Wohnungssuche: Die Mehlschwalbe (Foto: NABU)
Auf Wohnungssuche: Die Mehlschwalbe (Foto: NABU)

In der Pfalz haben sich bislang 70 Hauseigentümer an dem Projekt beteiligt. In diesem Jahr wird die Aktion fortgesetzt. Denn laut Schauroth besteht der wirksamste Schutz der Art darin, bestehende Kolonien zu sichern. Jeder, der eine kleine Mehlschwalbenkolonie mit mindestens fünf besetzten Nestern an seinem Haus hat, ist aufgerufen, sich beim Nabu zu melden. Nach einer Besichtigung der Kolonie wird die Auszeichnung vorgenommen, bei der auf Wunsch auch ein Doppelkunstnest überreicht wird. Die Kunstnester sind sofort „bezugsfertig' und können zur Erweiterung einer vorhandenen Kolonie angebracht werden. Die Beobachtung hat gezeigt, dass Kunstnester überall dort gut angenommen werden, wo bereits Schwalben nisten oder versuchen, Nester zu bauen.

 

Kontakt: Hausbesitzer mit Schwalbennestern am Haus können sich beim Nabu melden unter 06341-31628 oder per E-Mail: NABU.Sued[at]NABU-RLP.de (red)

Quelle:

Verlag: DIE RHEINPFALZ

Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße

Ausgabe: Nr.149

Datum: Mittwoch, den 01. Juli 2009