Vogelschutz im NABU

Wohnungsbau für Piepmätze

Foto: NABU / Rita Priemer
Foto: NABU / Rita Priemer

Viele Vogelarten finden heute nicht mehr genügend Brutplätze zur Aufzucht ihrer Jungen. Höhlenbrüter wie Meisen, Kleiber, Star, Sperling und Gartenrotschwanz sind auf das Vorhandensein natürlicher Baumhöhlen angewiesen. Alte Baumbestände oder stehendes Totholz mit Höhlen sind jedoch selten geworden. Aber auch typische Gebäudebrüter, wie Mauersegler, Turmfalke und Hausrotschwanz leiden aufgrund von Sanierungsmaßnahmen zunehmend unter Wohnungsnot. Um den Vögeln zu helfen, bringen die Ehrenamtlichen der NABU-Gruppen in der Süd- und Vorderpfalz geeignete Nistkästen an und betreuen diese. Viele Nistkästen können einfach selber gebaut werden. So bieten wir zum Beispiel immer wieder Aktionen für Kindergruppen oder Schulklassen an, bei denen Nistkästen gebaut werden. Auf einigen unseren Vogel-Exkursionen können die Teilnehmer Nistkastenkontrollen miterleben. Wenn Sie selber einen Nistkasten für Ihren Garten oder Balkon bauen wollen, finden Sie hier die verschiedenen Bauanleitungen.


Ein Büffet für Vögel

Tipps zur Vogelfütterung im Winter

Fettfutter, Foto: Helge May
Fettfutter, Foto: Helge May

In der kalten Jahreszeit wollen viele Menschen etwas für die Vogelwelt tun. Vogelfütterung ist biologisch nicht notwendig und hilft den am stärksten bedrohten Vogelarten nicht. Bei Frost und Schnee, wenn es zu Nahrungsengpässen kommen kann, ist gegen richtiges Füttern jedoch nichts einzuwenden. Untersuchungen zeigen: Die Vogelfütterung in Städten und Dörfern kommt etwa 10 bis 15 Vogelarten zugute. Dazu gehören Meisen, Finken, Rotkehlchen und diverse Drosseln.

 

Winterfütterung ist aber noch aus einem weiteren Grund sinnvoll: Menschen können dabei die Vögel aus der Nähe beobachten und das sogar mitten in der Stadt. Sie bringt dem Menschen die Vogelwelt näher. So ist das Füttern nicht nur ein Naturerlebnis, sondern vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben. Die meisten engagierten Naturschützer haben einmal als begeisterte Beobachter am winterlichen Futterhäuschen begonnen.

 

Vögel haben unterschiedliche Geschmäcker

Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von verschiedenen Arten bevorzugt werden. Die häufigsten Körnerfresser an Futterstellen sind Meisen, Finken und Sperlinge. In Rheinland-Pfalz überwintern daneben auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Amseln oder Zaunkönige. Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt.

 

Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass Meisenknödel und ähnlichen Produkten nicht, wie leider noch häufig üblich, in Plastiknetzen eingewickelt sind. Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen.

 

Als Futter grundsätzlich ungeeignet sind alle gewürzten und gesalzenen Speisen. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt.

 

NABU empfiehlt Futtersilos

Grundsätzlich empfiehlt der NABU für die Fütterung ein so genanntes Futtersilo, weil darin das Futter vor Nässe und Witterungseinflüssen geschützt ist. Außerdem wird im Silo im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen die Verunreinigung durch Vogelkot verhindert. Wer dennoch ein offenes Futterhäuschen nutzt, sollte es unbedingt täglich reinigen. Außerdem sollte keine Nässe ins Futterhaus eindringen, da sich ansonsten Krankheitserreger ausbreiten.


Der NABU als Partner der Aktion Pfalzstorch

Foto: NABU / Werner Kern
Foto: NABU / Werner Kern

Der NABU in Rheinland-Pfalz ist Kooperationspartner der Aktion Pfalzstorch. Gemeinsam mit weiteren Naturschutzverbänden haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Wappenvogel des NABU in der pfälzischen Rheinebene wieder heimisch werden zu lassen. Nachdem zwischen 1974 und 1996 der Storchenbestand in Rheinland- Pfalz erloschen war, steigt nach erfolgreicher Auswilderung von Projektvögeln die Anzahl der Horstpaare kontinuierlich an. Ein wichtiger Bestandteil der Schutzbemühungen ist die Reaktivierung der Wiesenbewässerung im Queichtal zwischen Landau und Germersheim sowie im Speyerbachtal. Mehr zur Aktion Pfalzstorch


Wanderfalken im Pfälzerwald

Foto: NABU / Antje Schultner
Foto: NABU / Antje Schultner

Im Dahner Felsenland engagiert sich der NABU-Landesarbeitskreis Wanderfalkenschutz für die einst vom Aussterben bedrohten Wanderfalken. Durch die Beobachtung der Herbstbalz werden die potentiellen Brutplätze des nächsten Jahres erfasst. Nach Beginn der Brutzeit werden die Brutfelsen gesperrt und rund um die Uhr bewacht. Gespräche mit Kletterern, Jägern, Wanderern und anderen Interessengruppen, sowie intensive Öffentlichkeitsarbeit und gemein- same Maßnahmen mit den Behörden sollen die Akzeptanz für die Einschränkungen zugunsten des Wanderfalkenschutzes verbessern. Alle diese Schutzbemühungen haben dazu beigetragen, dass sich der Wanderfalkenbestand in der Pfalz seit der ersten erfolgreichen Brut im Jahre 1986 wieder stabilisiert hat. Heute brüten wieder mehrere Brutpaare an den Felsen.

 

Der Arbeitskreis bietet jedes Jahr ein Wanderfalkenseminar an. Dabei geht es in erster Linie um die Aufklärung der Brutfelsen. Damit verbunden gibt das Seminar allen "Neulingen" die Möglichkeit des ersten Wanderfalkenkontaktes und eine Menge Informationen rund um die Falken und die Aufklärung.

Kontakt: info[at]wanderfalkenschutz-rlp.de


Schleiereulen

Foto: NABU / Thomas Munk
Foto: NABU / Thomas Munk

Die Schleiereule ist ein Charaktervogel des ländlichen Raumes. Sie ist häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen zu finden, wo sie in Scheunen, Kirchtürmen, Dachstühlen und Ruinen Brutplätze findet. Durch Sanierung und Umbauten werden oft aus Unwissenheit Gebäudeöffnungen verschlossen und Nistquartiere vernichtet. Speziell angefertigte Nistkästen können Abhilfe schaffen. Direkt hinter der Einflugöffnung angebracht, bleibt der Innenraum des Gebäudes von Kot und anderem Schmutz verschont. Charakteristische Merkmale des etwa taubengroßen Vogels sind der herzförmige weiße Gesichtsschleier, die kleinen Augen und das Fehlen der für Eulen typischen Ohrfedern. Fast geräuschlos machen sich die sehr hell wirkenden Schleiereulen nachts auf die Jagd nach Mäusen, die den Hauptteil ihrer Nahrung ausmachen. Seltener werden Vögel, Frösche und Insekten gejagt. Voraussetzung für eine erfolgreiche Ansiedlung ist das Vorhandensein einer strukturreichen Landschaft mit Hecken, Feldrainen und Wiesen. Dort finden sie genügend Nahrung für die Aufzucht ihrer Jungen. In mäusereichen Jahren sind drei Bruten keine Seltenheit.

Foto: NABU / Carmen Schauroth
Foto: NABU / Carmen Schauroth

Wie hier im Turm des Gut Waldeck in Eußerthal bauen die NABU-Gruppen an geeigneten Stellen Nistkästen für Schleiereulen ein. Darüber hinaus werden die Jungvögel beringt, um neue Aufschlüsse über die Lebensgewohnheiten dieser Tierart zu gewinnen. Haben Sie eine Scheune und möchten einen Brutplatz zur Verfügung stellen? Dann melden Sie sich bei uns. Wir beraten Sie gerne.


Steinkäuze

Foto: NABU / Klemens Karkow
Foto: NABU / Klemens Karkow

Diese kleine Eule hatte füher - völlig zu Unrecht - einen schlechten Ruf. Ihr "kiwitt" interpretierte man als "Komm mit". Sie galt als Todesvogel, der alte und Kranke ins Grab rief. Heute ist es schlecht bestellt um den Steinkauz. Im Rahmen von Flurbereinigungs-maßnahmen wurden alte knorrige Obstbäume gefällt, die Streuobstgürtel um die Dörfer mussten den Neubaugebieten weichen. Und somit verschwanden die Baumhöhlen und damit die Brutplätze für den Steinkauz. Die Intensivierung der Landwirtschaft tat ein Übriges: Monokulturen und Insektenvernichtungs-mittel verringerten das Nahrungsangebot. Steinkäuze aber brauchen große zusammenhängende Grünland-flächen mit höhlenreichen Einzelbäumen, wie z.B. Obstbäume oder Kopfweiden. Die Südpfalz zählt zu den Schwerpunkten des Steinkauz-Vorkommens in Rheinland-Pfalz. In Hochstadt und in der Verbandsgemeinde Lingenfeld hat der NABU Niströhren angebracht und überwacht den Bruterfolg.


Bethesda und NABU Landau werkeln für Dohlen

Foto: Barbara Elger-Grau
Foto: Barbara Elger-Grau

Im Jahr 2012 war die Dohle Vogel des Jahres. Aus gutem Grund haben NABU und LBV auf die Situation der kleinen Rabenvögel aufmerksam gemacht. Denn bei den Dohlen herrscht Wohnungsnot. Sie brüten als Kolonien in Hohlräumen und Nischen hoher Gebäude, gelegentlich auch in Baumhöhlen. Besonders wohl fühlen sie sich in Kirchtürmen. Dort oben kann man sie häufig bei ihrem geselligen Treiben beobachten. Doch viele Gemeinden verschließen die Öffnungen von Kirchtürmen mit Gittern um sich vor einfliegenden Tauben zu schützen. Gemeinsam mit der Bethesda Landau hat die NABU Regionalstelle Süd das Jahr der Dohle zum Anlass genommen, um neue Nistmöglichkeiten zu schaffen. Im Bereich der offenen Dienste der Bethesda haben Menschen mit Behinderung in ihrer Freizeit 10 Nistkästen für Dohlen aus Holz gebaut. Der NABU hat Kontakt mit Kirchengemeinden aufgenommen und die Kästen übergeben bzw. installiert. Um zu verhindern, dass Tauben, Dohlen oder andere Vögel in den Innenraum der Kirchtürme gelangen, wurden die Kästen so installiert, dass die Vögel nur in die Holzkästen fliegen können, nicht jedoch ins Gebäude.


Steinschmätzer

Foto: NABU / Tom Dove
Foto: NABU / Tom Dove

Steinschmätzer sind in Deutschland selten und gelten als vom Aussterben bedroht. Die ausgeprägten Zugvögel überwintern in Afrika. Ihre Brutplätze suchen sie sich meist im Gebirge oder an der Küste in offenem steinigen Gelände. Aber auch bei uns in der Pfalz gibt es potentielle Lebensräume. Die NABU-Gruppen Wachenheim/Deidesheim und Bellheim haben an geeigneten Stellen Gabionen und Lesesteinhaufen für Steinschmätzer angelegt. Um den freien Anflug zum Nistplatz zu gewährleisten, werden die angrenzende Gebiete, wie z.B. Streuobstwiesen offen gehalten. Der Erfolg ließ in Wachenheim nicht lange auf sich warten, die ersten Brutpaare wurden schon bald gesichtet.

 


Saatkrähen in Landau

Stellungnahme von NABU und BUND zur Ankündigung der CDU Ratsfraktion verstärkt gegen die Vermehrung der Saatkrähen im Stadtgebiet vorgehen zu wollen.

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Stellungnahme Saatkrähen.pdf
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