Das Staudenbeet

Wildstauden als Blickfang und Insektenmagnet

Die natürlichen Standorte einheimischer Wildstauden sind zum Beispiel Wald- und Wegränder, Uferzonen, extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden, Lichtungen, Böschungen, Brachen, Ruderalflächen und Schutzgebiete. Durch die rasant zunehmende Bodenversiegelung und die intensive Landwirtschaft, aber auch durch invasive Neophyten werden sie immer weiter zurück gedrängt. Indem wir an Stelle von überzüchteten Prachtstauden einheimische Wildstauden pflanzen, holen wir ein Stück Natur zurück in den Garten. Und mit den Pflanzen kommen die Bienen, Schmetterlinge und Käfer, aber auch die Vögel, die von den Insekten und den Sämereien der Pflanzen leben. Unsere Insekten haben sich alle auf einheimische Pflanzen spezialisiert. Sie sind auf sie angewiesen. Mit exotischen oder überzüchteten Prachtstauden können Hummeln, Falter und Co. nichts anfangen.

Obwohl Wildstaudenbeete sehr dynamisch sind und sich von Jahr zu Jahr verändern, hat man viele Jahre Freude daran. Sie müssen nicht jedes Jahr neu angelegt werden. Ergänzungspflanzungen sind jedoch jederzeit möglich.

Foto: Eric Neuling
Foto: Eric Neuling

Planung eines Staudenbeetes

Zunächst wird der Standort bestimmt. Handelt es sich um einen sonnigen oder um einen (halb)schattigen Platz? Wie ist die Bodenbeschaffenheit? Je nach Licht- und Bodenverhältnissen sollten Pflanzen ausgesucht werden, die daran angepasst sind.


Bodenvorbereitung

Der Boden sollte tiefgründig gelockert und gründlich von Wurzel- und Samenunkräutern befreit werden. Der Boden muss nicht ausgetauscht werden, kann jedoch je nach Bedarf durch das Einarbeiten von Sand abgemagert oder durch unkrautfreien Kompost angereichert werden.


Bepflanzung

Ein Staudenbeet besteht aus einer gut aufeinander abgestimmten Mischung ein- und mehrjährigen Pflanzen mit ähnlichen Standortansprüchen. Im Topf gekaufte Stauden können von Frühjahr bis Herbst direkt eingepflanzt werden. Saatgut wird zwischen den Pflanzen ausgestreut. Zwiebelpflanzen werden im Herbst gesteckt.

 

Das Beet wird durch wenige größere charakterbildende Leitstauden strukturiert, die als erstes im Beet verteilt eingepflanzt werden. Umgeben sind von kleineren Begleitstauden, die in Gruppen darum herum gepflanzt werden. Die Lücken dazwischen werden zum Schluss gefüllt mit vielen Bodendeckern, Blumenzwiebeln und Saatgut.

 

Beispiele für geeignete Wildstauden gibt es hier

 

Tipp: In ihrem Buch "Schön wild!" stellen Brigitte Kleinod und Friedhelm Strickler zahlreiche Gestaltungsideen für die unterschiedlichsten Standorte vor. Das Buch ist im Pala-Verlag erschienen.