Einheimische Stauden als Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten

Als Stauden werden alle krautigen unverholzten Pflanzen bezeichnet. Sie können einjährig, zweijährig oder ausdauernd sein. Zweijährige Stauden erscheinen im ersten Jahr meist nur als Blatt-Rosette und blühen erst im zweiten Jahr. Da sich ein- und zweijährige Stauden häufig von selber wieder aussamen, findet man sie auch später noch regelmäßig im Garten. Stauden bringen Vielfalt und Farbe in den Garten. Durch die richtige Auswahl bieten sie von Frühling bis Herbst genug Nahrung für Insekten. 


Ein- und zweijährige Stauden

Kornblume, Foto: NABU / Carmen Schauroth
Kornblume, Foto: NABU / Carmen Schauroth

Ein- und zweijährige Pflanzen eignen sich gut als Lückenfüller zwischen hohen Stauden oder noch frischen Gehölzpflanzungen. Dazu werden sie direkt auf den offenen Boden ausgesät.

 

Beispiele für einheimische Arten:

Gewöhnliche Kornrade (Agrostemma githago), Acker-Ringelblume (Calendula arvensis), Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Kornblume (Centaurea cyanus), Echte Kamille (Chamomilla recutita), Acker-Wachtelweizen (Melampyrum arvense), Acker-Vergißmeinnicht (Myosotis arvensis), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Kleiner Klappertopf (Rhianthus minor), Hasenklee (Trifolium arvense), Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor), Wilde Möhre (Daucus carota), Wilde Karde (Dipsacus sylvestris),

Natternkopf (Echium vulgare), Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum),  Bunter Hohlzahn (Galeopsis speciosa)


Mehrjährige Stauden

Pfirsichblättrige Glockenblume, Foto: NABU / Eric Neuling
Pfirsichblättrige Glockenblume, Foto: NABU / Eric Neuling

Mehrjährige Stauden können als Jungpflanze oder als Saatgut erworben werden. Jungpflanzen bringen gleich im ersten Jahr einen Blühaspekt. Da mehrjährige Stauden lange am Standort verweilen, sind sie besonders gut als strukturgebende Leitstauden in Staudenbeeten geeignet.

 

Beispiele für einheimische Arten:

Gewöhnliche Schafgarbe (Archillea millefolium), Ästige Graslilie (Anthericum ramosum), Gewöhnlicher Wundklee (Anthyllis vulneraria), Wildes Löwenmaul (Antirrhinum majus), Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris), Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata), Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus), Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), Gewöhnliche Nachtviole (Hesparis matronalis), Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis), Echte Zaunwinde (Calystegia sepium), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Gewöhnlicher Odermennig (Agrimonia eupatoria), Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense), Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum), Wilde Malve (Malva sylvestris), Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis), Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Gundermann (Gelchoma hederacea), Echter Dost (Origanum vulgare), Färberkamille (Anthemis tinctoria), Weidenblättriger Alant (Inula salicina), Wiesen-Alant (Inula britannica), Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare), Echter Baldrian (Valeriana officinalis), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria), Teufelsabbiss (Succisa pratensis), Rainfarn (Tanacetum vulgare)


Zwiebelpflanzen

Dichter-Narzisse, Foto: NABU / Kerstin Kleinke
Dichter-Narzisse, Foto: NABU / Kerstin Kleinke

Viele einheimischen Zwiebelpflanzen wachsen in der Natur im Wald. Sie werden auch Frühblüher genannt, weil sie erscheinen, bevor die Blätter der Bäume austreiben und den Waldboden beschatten. Im Garten sind sie eine schöne Ergänzung für das Staudenbeet und bieten schon früh im Jahr Pollen und Nektar für Insekten. Am besten werden sie bereits im Herbst in den Boden gesteckt. Wie auch im Wald sind sie für eine schützende Laubschicht im Winter dankbar.

 

Beispiele für einheimische Arten:

Bärlauch (Allium ursinum), Busch-Windröschen (Anemone nemorosa), Hohler Lerchensporn (Corydalis bulbosa), Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Märzenbecher (Leucojum vernum), Türkenbund-Lilie (Lilium martagon), Kleine Traubenhyazinthe (Muscari botryoides), Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum), Dichter-Narzisse (Narcissus poeticus), Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum), Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia)


Pflanzen für Teich und Sumpfbeet

Schwanenblume, Foto: NABU / Helge May
Schwanenblume, Foto: NABU / Helge May

Wasserpflanzen erhöhen die Artenvielfalt im Teich und fördern das ökologische Gleichgewicht. Sie verhindern übermäßiges Algenwachstum und verbessern die Sauerstoffzufuhr. Eine Vielfalt einheimischer Pflanzen am Gartenteich lockt Insekten an, die wiederum Nahrungsgrundlage für Amphibien sind. Viele Wassertiere benötigen Pflanzen als Unterschlupf und Rückzugsmöglichkeit. Molche heften ihre Eier an Wasserpflanzen. Da sich Sumpf- und Wasserpflanzen rasch ausbreiten, reicht es, am Anfang wenige Exemplare einzupflanzen. Als Substrat eignet sich ein auf die Folie aufgebrachtes Lehm-Sand-Gemisch. Wenn der Platz für einen Teich nicht ausreicht, kann ein Sumpfbeet eine schöne Alternative sein.

 

Heimische Pflanzen für die Sumpf-Zone/das Sumpfbeet:
Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris), Blutweiderich (Lythrum salicaria), Wasser-Minze (Mentha aquatica), Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Flatter-Binse (Juncus effusus), Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), Blutauge (Potentilla palustris), Schwanenblume (Butomus umbellatus), Breitblättriges Wollgras (Eriophorum latifolium), Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

 

Heimische Teich-Pflanzen für die Flachwasserzone:

Gewöhnlicher Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Ästiger Igelkolben (Sparganium erectum), Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia), Tannenwedel (Hippuris vulgaris)

 

Heimische Wasserpflanzen für die Tiefzone:

Europäischer Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae), Raues Hornblatt (Ceratophyllum demersum), Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans), Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum), Krebsschere (Stratiotes aloides), Große Teichrose (Nuphar lutea)

 

Wasserrosen, Schilf und Rohrkolben sind für kleine Teiche ungeeignet, da sie sehr dominant sind und schnell andere Pflanzen im Teich verdrängen.


Sträucher für Vögel, Igel und Insekten

Sträucher kommen in der Natur vor allem am Waldrand vor. In unserer Kulturlandschaft werden sie als Grundstücksbegrenzung, Wind- oder Sichtschutz angepflanzt. Hecken und Gebüsche mit einheimischen Sträuchern sind sowohl in der freien Landschaft als auch im Siedlungsbereich von hohem ökologischen Wert. Sie sind Brutplatz und Nahrungsquelle für Vögel. In ihrem Schutz bauen Säugetiere, wie Igel, Fuchs, Dachs und Haselmaus ihr Nest bzw. ihren Bau. Im Frühling umschwärmen Insekten ihre Blüten.  In der offenen Landschaft dienen Hecken zahlreiche Tierarten als Wanderkorridor und vernetzen so Biotope miteinander. Im Garten spenden sie Schatten und schenken uns leckere Früchte für Konfitüre, Kuchen oder Kompott. Sträucher können je nach Platzangebot einzeln, als Gehölzgruppe oder Hecke angepflanzt werden.

Amsel auf Futtersuche, Foto: NABU / Mike Lane
Amsel auf Futtersuche, Foto: NABU / Mike Lane

Beispiele für einheimische Sträucher:

Gemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Echter Faulbaum (Rhamnus frangula), Berberitze (Berberis vulgaris), Gewöhnlicher Blasenstrauch (Colutea arborescens), Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), Strauchwicke (Hippocrepis emerus), Kornelkirsche (Cornus mas), Roter Hartriegel (Cornus sanguinea), Hasel (Corylus avellana), Weißdorn (Crateagus monogyna), Pfaffenhütchen (Euonymus europaea), Liguster (Ligustrum vulgare), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Wolliger Schneeball (Viburnum lantana), Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus), Schlehe (Prunus spinosa)


Heimische Wildrosen

Heckenrose, Foto: NABU / Sigrid Hartmann
Heckenrose, Foto: NABU / Sigrid Hartmann

Alle einheimischen Wildrosen sind nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch ausgeprochen nützlich für die Insektenwelt. Die Blüten bieten Nahrung für Wildbienen, Hummeln, Käfer und Schwebfliegen. Aber auch die Früchte werden gerne verzehrt, z.B. von Vögeln und Säugetieren. Als Hecke gepflanzt bieten sie beliebte Nistmöglichkeiten.

 

Beispiele für einheimische Wildrosen-Arten:

Feldrose (Rosa agrestis), Lederblättrige Rose (Rosa ceasia), Hundsrose (Rosa canina), Heckenrose (Rosa corymbifera), Essigrose (Rosa gallica), Zimtrose (Rosa majalis), Weichblättrige Rose (Rosa mollis), Bibernell-Rose (Rosa pimpinellifolia), Filz-Rose (Rosa tomentosa), Apfel-Rose (Rosa villosa).


Klettersträucher (Lianen)

Das Wald-Geißblatt öffnet abends seine Blüten und verströmt einen angenehmen Duft, der Nachtfalter anlockt. Foto: NABU / Gerd Peter
Das Wald-Geißblatt öffnet abends seine Blüten und verströmt einen angenehmen Duft, der Nachtfalter anlockt. Foto: NABU / Gerd Peter

Klettersträucher können eine Hecke ergänzen oder Rankgitter / Zäune begrünen. Dann dienen sie als Sichtschutz und bieten Vögeln und Insekten Nahrung und Unterschlupf.

 

Beispiele für einheimische Klettersträucher:

Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba), Gewöhnlicher Hopfen (Humulus lupulus), Gewöhnlicher Efeu (Hedera helix), Jelängerjelieber (Lonicera caprifolium), Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum), Kriech-Rose (Rosa arvensis), Echte Brombeere (Rubus fruticosus), Europäische Weinrebe (Vitis vinifera)


Bäume

Bäume sind durch ihre Größe und Gestalt prägende Elemente im Garten. Sie spenden Schatten an heißen Sommertagen, dienen als Sichtschutz und produzieren Sauerstoff. Für Kinder sind sie Kletterparadies, Hängematten- oder Baumhaus-Gestell und manchmal sogar bester Freund. Zahllosen Tierarten geben Bäume ein Zuhause. Um nur einige zu nennen: Meisen, Spechte, Kleiber, Eichhörnchen, Siebenschläfer, Mäuse, Käfer, Bienen usw. Welche Bäume sich für den Garten eignen hängt vor allem von ihrer (zukünftigen) Größe ab.


Kleine und mittelgroße Laubbäume

Von den Früchten der Eberesche ernähren sich über 60 Vogelarten. Foto: NABU / Hubertus Schwarztraub
Von den Früchten der Eberesche ernähren sich über 60 Vogelarten. Foto: NABU / Hubertus Schwarztraub

Viele Gärten sind zu klein für Eichen, Linden oder Walnussbäume. Es gibt aber eine Reihe von kleinen bis mittelgroßen einheimischen Bäumen, die für fast jeden Garten geeignet sind. Sie alle haben einen hohen ökologischen Wert. Einige davon sind in der freien Landschaft selten geworden.

 

Beispiele für einheimische Arten:

Feldahorn (Acer campestre), Hainbuche (Carpinus betulus), Holzapfel (Malus silvestris), Vogelkirsche (Prunus avium), Traubenkirsche (Prunus padus), Wildbirne (Pyrus communis), Salweide (Salix caprea), Mehlbeere (Sorbus aria), Vogelbeere / Eberesche (Sorbus aucuparia), Speierling (Sorbus domestica),

Gewöhnliche Pimpernuss (Staphylea pinnata)


Obstbäume

Apfelblüte, Foto: NABU / Helge May
Apfelblüte, Foto: NABU / Helge May

Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen - ein Obstbaum mit seinen leckeren gesunden Früchten wertet jeden Garten auf. Obstbäume vereinen einen hohen Nutzwert für uns Menschen mit einem enormen ökologischen Wert. Die Blüte im zeitigen Frühjahr ist eine Augenweide und wichtige Nahrungsgrundlage für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und viele andere Insekten. Obstbäume sind meistens veredelt und - zumindest in bestimmten, darauf spezialisierten Baumschulen - in einer großen Sortenvielfalt erhältlich. Es gibt sie in verschiedenen Größen, abhängig von ihrer Unterlage. Dabei empfehlen wir, wenn ausreichend Platz vorhanden ist, hochstämmige Obstbäume zu pflanzen. Sie sind langlebiger und bilden im Alter wertvolle Baumhöhlen aus. Hier brüten Meisen, Gartenrotschwänzchen, Kleiber, Star und Trauerschnäpper. Auch Fledermäuse nutzen Baumhöhlen als Quartier. Obstbäume benötigen Pflege. Die Baumscheibe sollte frei gehalten werden, um zu verhindern, dass Wühlmäuse die Wurzeln anfressen. Fachgerechte Pflanz-, Erziehungs- und Erhaltungsschnitte sorgen für eine stabile Krone und ein langes gesundes Baumleben.

 

Beispiele für traditionelle Pfälzer Obstsorten:

Heimeldinger (Apfel), Kandeler Zuckerzwteschge, Seitersbirne, Herrgottsapfel, Lambsheimer Kurzstiel (Kirsche), Valdenzer (Birne), Grasblümchen (Apfel), Frankelbacher Weinbirne, Haumüller (Kirsche), Freinsheimer Taffetapfel, Weinröschen (Apfel), Weinling (Apfel), Leistadter Rotapfel, Roter Augustiner (Apfel), Offenbacher Rote (Birne), Sommereierbirne, Sparbirne, Bankhardtskirsche, Frühe Erpolzheimer (Kirsche), Mohrenkirsche, Rote Straußkirsche, Pfälzer Glückskugel (Pfirsich), Dürkheimer Goldaprikose, Dürkheimer Krachmandel, Dürkheimer Prachtmandel